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Dörzbach – Ausbau Ortsdurchfahrt Dörzbach B19

Walter Ingenieure Presse

Es ruckelt, aber es geht voran

Dörzbach: Gemeinde zufrieden mit Baustellenfortschritt an der B 19 – Mehrkosten erwartet

DÖRZBACH.
Bürgermeister Andy Kümmerle wird nicht müde, zu betonen: „Die Sanierung der B 19 ist für uns wie ein Sechser im Lotto.“ Die Erneuerung der Wasserleitung wird mit 80 Prozent gefördert – anders könnte sich die finanzschwache Gemeinde das auch nicht leisten. „Außerdem wertet die Maßnahme die Grundstücke in der Ortsmitte auf“, sagt Kümmerle und bezieht sich nicht allein auf die neuen Wasseranschlüsse,sondern auf die Breitbandleerrohre, die an jedes Haus führen. Barrierefreie Bushaltestellen und eine saubere Ortsdurchfahrt gebe es obendrauf.

Die Baustelle selbst sei natürlich für die Anwohner eine Herausforderung, manchmal auch ein Ärgernis, räumt der Bürgermeister ein. Aber:„Wichtig ist, dass die Leute sehen, es geht voran“, sagt Planer Edgar Kraft vom Büro Walter und Partner in der jüngsten Sitzung des Dörzbacher Gemeinderats. Das sei durchaus der Fall, betont Gerhard Kohlmann: „Es geht langsam vorwärts, inzwischen sind mehr Arbeiter auf der Baustelle.“ Man müsse auch würdigen, was die „bei der Hitze in den Gräben leisten”.

Lob
Auch mit den zahlreichen Auto- und Lkw-Fahrern hätten es die Arbeiter nicht immer leicht, ergänzt Friedrich Öchslen: „Die sind teilweiseso unverschämt, fahren im gesperrten Bereich bis an den Bagger ran, und die Arbeiter sind dann noch freundlich und helfen denen, wiederrauszukommen.” Andy Kümmerle zeigt sich auch zufrieden: „Ich muss der Firma Leonard Weiss ein großes Lob aussprechen. Die Arbeiten von früh bis spät, sonn- und feiertags – trotz aller Widrigkeiten.”

Mit Widrigkeiten meint Kümmerle vor allem die Überraschungen, die beim Graben zu Tage treten. So habe man herausgefunden, dass so mancher Entwässerungsschacht gar nicht an das Abwassersystem angeschlossen war. „Manche Leitungen gingen im Kreis, andere haben das Wasser erst bergauf und dann wieder bergab geführt”, erzählt Edgar Kraft. Im Bereich des sogenannten Volksecks wurden alte Treibstofftanks ausgegraben – dort befand sich früher eine Tankstelle. Glücklicherweise seien die Tanks nicht verunreinigt, erklärt Kraft.

Viele Querungen, etwa von Gasleitungen, seien in den Plänen nicht zu sehen gewesen und haben der Baufirma zusätzliche Arbeit beschert. „Deutlich mehr Hausanschlüsse als angenommen sind marode und müssen gerichtet werden”, sagt Andy Kümmerle. Obendreinhabe sich herausgestellt, dass der Unterbau der Straße nicht überall tadellos sei.

Mehr Aufwand bedeutet auch mehr Geld. Jedoch nicht zwangsläufig für Dörzbach. Denn die Straßensanierung führt der Bund durch. Die Mehrkosten am Unterbau der B19 schlagen also nicht in der Gemeindekasse zu Buche. Anders ist das bei den Wasserleitungen. „Im Bereich der Straßeneinläufe und Hausanschlüsse sind es etwa 80 000 Euro mehr”, sagt Kümmerle. Wer anteilig für wie viel davon  aufkommen müsse, sei noch nicht klar, denn für die Hausanschlüsse sind die Grundstückseigentümer zuständig. Man liege beim Wasser aber ohnehin noch im Kostenrahmen, der mit etwas Puffer ausgestattet sei.

Breitband Mehrkosten fallen indes im Bereich des Breitbandausbaus an. “Wir wollen jedes Haus bis Ortsende mit einem Glasfaserleerrohr anbinden”, erklärt Kümmerle. Die Wasserleitung werde aber nicht bis Ortsende saniert, weil dort in früheren Jahren schon eine Erneuerungstattgefunden habe. Der zusätzliche Bereich verursache zusätzliche Kosten, weil hier einzig für die Breitbandleerrohre etwa 650 Meter aufgegraben werden müssen.

„Die veranschlagten Kosten für den Breitbandausbau im Haushalt liegen bei 180000 Euro”, sagt Kämmerin Silke Spirk. „Wir gehen aberdavon aus, dass das nicht reichen wird”, sagt Kümmerle. Genaueres könne man erst nach Abschluss der Maßnahme sagen.

Bauzeit
Unmittelbar nach den Osterfeiertagen im April ging es los mit der Dörzbacher Großbaustelle an der Bundesstraße 19. Wegen des unerwarteten Mehraufwands verlängert sich die Bauzeit jetzt voraussichtlich um etwa einen Monat, berichtet Planer Edgar Kraft. Das bedeutet: „Der erste Abschnitt wird wohl nicht bis zur Sommerpause fertig.” Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten an der Wasserleitung dennoch abgeschlossen sein. „Aber eventuell fehlt dann noch der Belag”, sagt Kraft. Der nächste Bauabschnitt geht dann vom Abzweig B19/Klepsauer Straße (Volkseck) zum Ortsausgang in Richtung Rengershausen.

Die Arbeiten an der Bundesstraße 19 in der Dörzbacher Ortsmitte schreiten voran. Inzwischen ist der Graben vor dem Rathaus – zwischen Kirche und Bäckerei – angekommen. (Artikel aus der Hohenloher Zeitung vom 23. Juni 2018, Bild: Privat)